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Wenn man mit Kindern darüber spricht, wie sie sich ihr Leben als Erwachsener vorstellen, werden oft die abenteuerlichsten Berufswünsche geäußert. Es gibt aber auch noch die Klassiker, zu denen der des Feuerwehrmannes zählt. Sechs Kinder kommen diesem Traum nun sehr viel näher, weil sie sich zu den Gründungsmitgliedern der ersten Korschenbroicher Kinderfeuerwehr zählen dürfen. In der Wagenhalle der Liedberger Feuerwehr wurde das Konzept der Kinderfeuerwehr von Bürgermeister Marc Venten und Mitgliedern der Feuerwehr vorgestellt. "Grisu, der kleine Drache, wollte unbedingt Feuerwehrmann werden", erzählt Venten den Kindern, die ihm, auf zusammengerollten Feuerwehrschläuchen sitzend, gebannt zuhören. "Grisus Vater hatte was dagegen, denn sein Sohn sollte sich doch lieber auf das Feuerlegen konzentrieren und nicht auf das Feuerlöschen."
Mit der Kinderfeuerwehr sollen die Kinder bereits in jungen Jahren an die Aufgaben herangeführt werden. Wie das funktionieren soll, stellt Susanne Kaulhausen, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, vor: "Feuerwehr ist nicht nur Feuerlöschen, sondern hat ganz viel mit Gemeinschaft zu tun." Selbstverständlich werden die Kinder bei den Treffen, die alle 14 Tage stattfinden werden, auch typische Themen der Feuerwehr kennenlernen. Dazu gehören das Reagieren bei einem Notfall oder das Erkennen von Gefahren. Allerdings werden diese Themen nur einen kleinen Teil ausmachen. Wichtiger wird das spielerische Erlernen sozialer Kompetenzen sein. "Die Kinder müssen zuerst zu einer Gruppe zusammenwachsen, die von Hilfsbereitschaft und Zusammengehörigkeit geprägt ist."
Dazu hat die gelernte Erzieherin verschiedene Ideen entwickelt, die in den Übungen umgesetzt werden sollen. "Wir werden uns bewegen, malen, basteln und sogar backen. Alles hat einen Bezug zur Feuerwehr. Wenn wir backen, dann sind es zum Beispiel Feuerwehrmuffins." Auch Kreisbrandmeister Norbert Lange unterstützt das Konzept. "Die Feuerwehr hat einen starken Zusammenhalt." Und in Richtung der Eltern sagt er lachend: " Machen Sie sich keine Sorgen, wir passen gut auf Ihre Kleinen auf."
Um das Konzept für die Kinderfeuerwehr erarbeiten zu können, waren einige Vorüberlegungen notwendig. "Keiner wusste so genau, wie das funktioniert", erinnert sich Frank Baum, Leiter der Korschenbroicher Feuerwehr. "Wir haben mit den Brandmeistern gesprochen, haben viel im Internet nachgelesen und waren bei unseren Kollegen in Dormagen, die schon eine Kinderfeuerwehr gegründet haben." Sam Meuters ist eines der ersten Kinder der Korschenbroicher Kinderfeuerwehr. Warum er mitmacht? Ganz einfach: "Ich möchte Leuten helfen." Sein Vater ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr